H2Global expandiert

Während der weltweite Wandel hin zu nachhaltigen Energielösungen an Dynamik gewinnt, bietet der europäische Wasserstoffmarkt noch nie da gewesene Möglichkeiten. Die jüngsten Entwicklungen in Deutschland und der Europäischen Union zeigen strategische Fortschritte sowohl in der Produktion als auch in der Infrastruktur.

Obwohl die zweite Auktion von H2Global in Deutschland noch nicht begonnen hat und die offizielle Ausschreibung noch aussteht, deuten jüngste Diskussionen innerhalb der Bundesregierung und Aussagen des CEO von HintCo darauf hin, dass es zu signifikanten Änderungen der Auktionsregeln kommen könnte.

Deutschlands zweite Auktion für grünen Wasserstoff läutet mit Zusagen von mehr als 3,5 Milliarden Euro einen grundlegenden Wandel ein: Während die erste Auktion im Jahr 2023 nur für Nicht-EU-Projekte zugänglich war, wird es bei der zweiten Auktion nicht nur ein globales Los, sondern auch ein Los für EU-Projekte und regionale Lose geben. Bei der ersten Auktion mussten sich alle Beteiligten mit allen anderen messen. Bei der kommenden Auktion wird es die Möglichkeit geben, innerhalb der jeweiligen Region zu konkurrieren, was die Chancen auf den Gewinn eines Projekts erhöhen wird. Dazu gehören bestimmte Lose für Projekte in Nordamerika, Asien, Afrika sowie Südamerika & Ozeanien, die jeweils zwischen 300 und 600 Mio. Euro umfassen. Diese integrative Strategie stärkt nicht nur die lokale Wasserstoffindustrie, sondern fördert auch die internationale Zusammenarbeit. Durch strategische Diversifizierung der Produktionsquellen wird sichergestellt, dass jede Region ein erfolgreiches Projekt umsetzen kann.

Die zweite H2 Global-Auktion rückt immer näher. Beteiligte sollten frühzeitig mit den Vorbereitungen beginnen, da das Ausschreibungsverfahren nach den Regeln des deutschen Vergaberechts durchgeführt wird. Dieses Verfahren erfordert eine formalisierte Angebotsabgabe, wobei die gesamte Kommunikation in deutscher Sprache erfolgen muss. Darüber hinaus müssen alle nicht in englischer Sprache abgefassten Unterlagen der Bieter von vereidigten Übersetzern ins Deutsche übersetzt werden. Aufgrund des breiten Aufgabenspektrums - vom Bau von Wasserstoffproduktionsanlagen bis hin zum Transport - ist die Komplexität für ein einzelnes Unternehmen in der Regel zu groß. Die Bildung eines Konsortiums ist nicht nur ratsam, sondern oft unumgänglich, um die vielfältigen Anforderungen zu erfüllen. Die frühzeitige Suche nach geeigneten Partnern ist der Schlüssel zum Aufbau eines starken, wettbewerbsfähigen Teams.

Unterdessen hat die Europäische Kommission ihre zweite Auktion über den Innovationsfonds und ihre Europäische Wasserstoffbank gestartet, um die Unterstützung für die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff in der EU zu verstärken. Die für den 3. Dezember 2024 geplante Auktion wird bis zu 1,2 Milliarden Euro vergeben, um das Wachstum eines nachhaltigen Wasserstoffmarktes zu erleichtern, Investitionsrisiken zu verringern und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu fördern.

Um die Rolle Deutschlands in der Wasserstoffwirtschaft weiter zu stärken, hat die Bundesregierung zudem den Bau des größten Wasserstoffnetzes Europas genehmigt. Mit einem Budget von 18,9 Milliarden Euro soll bis 2032 ein Gesamtnetz von rund 9.040 Kilometern (60 % Umbau bestehender Gasleitungen, 40 % Neubau) entstehen. Dieses Netz wird wichtige Industrie- und Energieerzeugungsstandorte im gesamten Bundesgebiet miteinander verbinden, robuste Verbindungen in ganz Europa ermöglichen und die für das Wachstum des Wasserstoffmarktes erforderliche Infrastruktur verbessern.

Diese Initiativen sind Ausdruck einer proaktiven Haltung bei der Gestaltung einer klimaneutralen Zukunft und bieten eine Reihe von Chancen für Hersteller, Verbraucher und Händler im Wasserstoffsektor. BLOMSTEIN ist in der Lage, die Komplexität dieses aufstrebenden Marktes zu navigieren und sicherzustellen, dass unsere Mandantschaft gut positioniert ist, um von diesen Entwicklungen zu profitieren. Unsere Abteilungen für Vergaberecht und ESG befassen sich mit Wasserstoffprojekten, einschließlich der Beratung bei der ersten H2Global-Auktion 2023. Wenn Sie an der Entwicklung von (grünem) Wasserstoff interessiert sind oder rechtliche Unterstützung benötigen, können Sie sich auf unsere herausragende Expertise verlassen. Bitte zögern Sie nicht, Dr. Florian Wolf und Bruno Galvão zu kontaktieren.